REZENSION: „Brutus, der Dorftrottel“ von Kim Fielding

brutus

TITEL: Brutus, der Dorftrottel
TITEL ORIGINAL: Brute
AUTOR: Kim Fielding
UEBERSETZER: Anna Doe

HERAUSGEBER: Dreamspinner Press

COVERDESIGN: Paul Richmond
GENRE: Fantasy, Romantik
E-BOOK: Ja
PRINTAUSGABE: Nein
PREIS:  5,14 € (Amazon)
SEITENZAHL: 272 Seiten
VEROFFENTLICHTAM: 29. März 2016

 

KLAPPENTEXT:  Brutus führt ein einsames Leben in einer Welt, in der Magie nichts Ungewöhnliches ist. Er ist über zwei Meter groß, hässlich, und stammt aus einer Familie von schlechtem Ruf. Niemand, er selbst eingeschlossen, hält ihn für gut genug, mehr als nur Knochenarbeit zu verrichten. Aber Heldentum kommt in allen Formen und Größen. Als er bei der Rettung eines Prinzen schwer verletzt wird, ändert sich sein Leben schlagartig. Er wird in den Palast von Tellomer gerufen, um als Wärter für einen Gefangenen zu dienen. Das hört sich recht einfach an, stellt sich aber als die größte Bewährungsprobe seines bisherigen Lebens heraus.

Wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf, ist Gray Leynham ein Hexer und Verräter. Sicher ist nur, dass er Jahre im Elend verbracht hat: blind, in Ketten gelegt und nahezu stumm durch sein fürchterliches Stottern. Und er träumt vom Tod anderer Menschen. Träume, die sich bewahrheiten.

Brutus gewöhnt sich an das Leben im Palast und lernt Gray kennen. Er entdeckt dabei seinen eigenen Wert – erst als Freund, dann als Mann, und schließlich als Geliebter. Brutus lernt auch, dass Helden manchmal vor schwierige Entscheidungen gestellt werden und dass es nicht ungefährlich ist, die richtige Entscheidung zu treffen.

Anne

Brutus‘ Geschichte ist bisher wirklich einmalig, finde ich. Gleich von Anfang an lernen wir den sanftmütigen Riesen kennen…und auch lieben. Man kann als Leser einfach gar nicht anders, als ihm, seiner liebevollen, doch scheuen und selbstlosen Art zu verfallen. Auch wenn er sich selbst als eine Art Monster betrachtet, weil die Welt ihn nun einmal so zu sehen scheint und er es nach all den vielen Jahren auch anfängt zu glauben, will man ihm das nicht so recht abnehmen, denn er ist alles andere als ein Monster oder riesiges Ungeheuer. Da finde ich passt die eine Beschreibung von Gray im Buch wie die Faust aufs Auge: er ist nun mal so riesig, weil seine ganze liebe, hilfsbereite, mutige Art und Weise in einem kleineren Körper gar keinen Platz gefunden hätte. Da kann man doch nur verträumt seufzen…

Nach seinem eher schicksalsgebeutelten bisherigen Leben glaubt Brutus erst nicht, dass ihm auch einmal das Glück hold ist, als er nach der mutigen Rettung des Prinzen ins Schloss beordert wird, um dort eine neue, wichtige Aufgabe anvertraut zu bekommen. Er soll auf einen angeblichen Hexer und Verräter aufpassen. Doch sein stark ausgeprägter Gerechtigkeitssinn kommt ihm und seinem Gewissen bald in die Quere. Wie kann dieser nette, hilflose junge Mann, der in schwere Ketten gelegt wurde, so unglaublich gefährlich sein? Brutus freundet sich mit Gray an und zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft, die mehr zu versprechen scheint, als Brutus es sich je hätte erträumen können. Aber hat ihre Beziehung überhaupt eine Zukunft?

Zu sehen, wie Brutus sich im Laufe seiner Anwesenheit am Hof verändert, selbstbewusster wird, ja sogar stolz auf sich selbst und auch Freunde gewinnt, die ihn um seiner selbst willen mögen und lieben, das ist einfach schön. Man könnte ihn fast mit einer Raupe vergleichen, die sich in einen Schmetterling verwandelt, ja, das klingt vielleicht ein wenig kitschig, ich weiß, aber dennoch passt es. Aber auch, wie Gray sich ihm mehr und mehr öffnet und ihm dabei hilft, sich selbst zu finden und seinen Wert zu erkennen, man schmilzt einfach dahin und kriegt nicht genug. Man leidet mit Gray mit, wenn man von seinem Schicksal erfährt und wünscht sich einfach, dass sein neuer Beschützer und Aufpasser einen Weg findet, wie sie beide glücklich sein können. Als sich ihnen dann eine Chance bietet, muss Brutus seinem Geliebten nur noch davon überzeugen, dass er es auch Wert ist, gerettet zu werden und ein Recht darauf hat, auf ein besseres Leben zu hoffen, ohne Ketten.

Alles in allem ist „Brutus, der Dorftrottel“ eine wirklich rührende Liebesgeschichte, die man nicht so schnell aus der Hand legen kann und auch nicht ganz so schnell vergessen werden wird. Ich kann sie nur jedem empfehlen und wärmstens ans Herz legen.

infinito 4

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