HERAUSGEBER: Selbstverlag
VEROFFENTLICHTAM: 25. September 2015
„Kaminfeuer“ ist der dritte Band einer Reihe von Kurzgeschichten, man kann ihn aber auch ruhig ohne die anderen beiden Teile gelesen zu haben vollkommen genießen. Und genau so wie es im Vorwort so treffend von der Autorin beschrieben wurde, genießt man „Kaminfeuer“ auch gleich einer Praline und kostet jedes Wort regelrecht aus. Die Stimmung der im England Mitte des 19. Jahrhunderts angelegten Handlung ist treffend und wundervoll geschrieben. Man lehnt sich wirklich entspannt zurück und lässt sich darin treiben. Aber auch Haverty und Charles erwecken gleich das Interesse des Lesers. Die sich zwischen ihnen bildende Spannung ist nahezu greifbar und verlangt den Leser nach mehr. Ich kann es einfach nur als ein erotisches Prickeln beschreiben, denn nichts anderes scheint es am besten zu treffen. Die beiden zusammen sind atemberaubend und wunderbar. Trotz ihrer unterschiedlichen gesellschaftlichen Stände, oder vielmehr gerade deshalb, macht es diese Kurzgeschichte so interessant, verlockend und macht Lust auf mehr. Dass ihre Zuneigung oder gar Liebe zueinander von der Gesellschaft verschmäht und sogar verboten ist, weckt auch im Leser den Reiz, trotz aller Widerstände, mehr zu wollen.
Wer also einer erotischen kleinen Sünde nicht widerstehen kann und etwas für einige ruhige Minuten an einem verregneten und kalten Tag sucht, liegt mit „Kaminfeuer“ genau richtig. Ich kann es nur empfehlen!